M 31, Andromedanebel
![M 31 (Andromedanebel)](images/thumbnails/m31a_th.jpg) |
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Inc. Die Aufnahme zeigt einen Aussschitt aus dem DSS. |
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![Aufsuchkarte: M 31](images/thumbnails/sk_m31.gif) |
Aufsuchkarte: 64kB |
Es ist kein Wunder, daß M31 das bekannteste und
meistuntersuchteste Messier-Objekt überhaupt ist. Schließlich bietet uns
unsere Schwestergalaxie fast den gleichen Anblick, den wir auch von unserer
eigenen Galaxie aus entsprechender Entfernung (2.25 Mio. Lichtjahre)
hätten. Damit ist sie ein Forschungsobjekt erster Güte. Die erste
geschichtliche Erwähnung stammt schon aus dem Jahre 964 von dem arabischen
Astronom Al-Sufi. Einen besonderen Platz in der Geschichte nimmt M 31 auch
deshalb ein, weil es das erste extragalaktische Objekt war, bei dem es
gelang, Einzelsterne nachzuweisen (E. Hubble, 1923 mit 100-Zoll-Spiegel auf
Mount Wilson). Damit wurde die extragalaktische Natur der Galaxien bewiesen
und unser kosmologisches Verständnis in eine neue Dimension gerückt.
Visuelle Beobachtung
Der Andromedanebel ist das hellste extragalaktische
Objekt (außer der LMC) und mit rund 3.5 mag leicht mit bloßem Auge zu
entdecken. In den meisten Quellen wird eine visuell erfaßbare
Längsausdehnung von 2.5 Grad angegeben. Daß unter sehr guten
Rahmenbedingungen hier nicht Schluß sein muß, zeigt der Bericht von Robert
Jonckheere. In einem Zwei-Zoll-Binokular hat er in den Jahren 1952/53 eine
Maximalausdehnung von 5 Grad gesehen. Diesen Wert wird sicherlich kaum ein
Amateur je erreichen. Dennoch zeigt es, daß man für diese Art der
Beobachtung kein großes Teleskop als vielmehr einen perfekten Himmel
braucht. Mit etwas Übung und Geduld lassen sich auch mit einem Fernglas
schon einige Details in M31 erkennen. Der hellere Zentralbereich umfaßt
eine Längsausdehnung von ca. einem Grad. Zum Kern hin steigt die Helligkeit
stark an. Oft wird in der Literatur auch beschrieben, daß die beiden
Staubbänder an der nördlichen Seite erst in größeren Teleskopen zu sehen
wären. Bei binokularem Sehen reicht jedoch auch schon ein größerer
Feldstecher wie das Fujinon 10x70. Wer unter einem sehr dunklen Himmel
beobachten kann, wird vielleicht wie ich zu der Ansicht kommen, daß die
Staubbänder in einem größeren Teleskop sogar an Ausdruckskraft verlieren,
weil man nur noch einen Teil überblicken kann. Ein solches Aha-Erlebnis
hatte ich übrigens unter einem Wüstenhimmel mit einem Miyauchi 20x100, als
der Andromedanebel das 2.5 Grad große Gesichtsfeld locker sprengte.
Neben den Staubbändern offenbaren die Spiralarme in kleineren Teleskopen
allerdings wenig Strukturen. Das hängt auch mit dem geringen Neigungswinkel
der Galaxie gegen die Sichtlinie von 12.5 Grad zusammen. Von den rund 400
katalogisierten Sternhaufen hat der hellste eine eigene NGC-Nummer: NGC
206. Wer ein Teleskop ab 5 Zoll Öffnung sein eigen nennt, sollte einmal
versuchen, diese im südlichen Teil von M31 zu suchen. Es ist die größte und
hellste Sternassoziation in M31 mit einer Gesamthelligkeit von ca. 11 mag.
Vorzugsweise verwendet man möglichst hohe Vergrößerungen, damit sich NGC
206 besser vom M31-Hintergrund unterscheiden läßt. Emissionsnebel lassen
sich leider praktisch kaum in M31 beobachten, selbst in größeren
Amateur-Teleskopen nicht. Dagegen gibt es eine ganze Reihe von
Kugelsternhaufen, die auch dem Amateur mit genügend Öffung zugänglich sind.
Insgesamt sind über 500 Kugelsternhaufen katalogisiert worden, sechs davon
sind heller als 15 mag. Wer sich in die Materie weiter vertiefen will,
sollte den "Atlas of the Andromeda-Galaxy" von Paul Hodge zu Rate ziehen.
Die bekanntesten Begleiter M32 und NGC 205 verdienen ebenfalls eine
kurze Erwähnung. M32 hat eine sehr hohe Flächenhelligkeit mit einem hellen,
kompakten Zentrum. In kleineren Teleskopen wirkt die Galaxie fast
sternförmig. NGC 205 ist dagegen wesentlich größer, allerdings auch mit
kleinerer Flächenhelligkeit. Beide Galaxien lassen sich in kleineren
Teleskopen problemlos sehen.
Fotografie
Ebenso häufig wie M 31 beobachtet wird, rückt man M
31 natürlich auch fotografisch zu Leibe. Die Galaxie ist wegen ihrer Größe
und Helligkeit ein dankbares Objekt, auch für den Amateur, der ohne
Nachführung auskommen muß. Ab einer Brennweite von 100 mm (siehe oben) reicht die
Auflösung schon aus, um die Staubstreifen aufzulösen und als Detail auf dem
Bild erkennen zu können. Besonders geeignet aber sind natürlich Optiken,
die den Andromedanebel formatfüllend abbilden, d.h. einen Ausschnitt von
rund 3 Grad zeigen. Bei Kleinbildkameras wären das Brennweiten zwischen 500
und 1000 mm. Lohnenswert ist auch der Einsatz von Farbfilmen, obwohl M 31
längst nicht die starke Differenzierung wie z.B. M 33 oder M 101 besitzt.
In der Reichweite von professioneller ausgestatteten Amateuren liegen sogar
die Kugelsternhaufen und die hellsten Einzelsterne im Andromedanebel.
Karl Thurner
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